Newsseite "Klima gerecht"
Der Klimawandel ist und bleibt auch trotz Corona die größte Herausforderung unserer Zeit. Am härtesten trifft der Klimawandel schon jetzt Mensch und Natur im globalen Süden - und zwar in einer existenzbedrohenden Art und Weise.
Unsere Partner*innen berichten uns regelmäßig von den dramatischen Auswirkungen, die der Klimawandel für sie hat:
- Immer häufiger treffen tropische Wirbelstürme auf Mosambik und Zentralamerika und hinterlassen eine Spur der Verwüstung.
- Extremwetterereignisse wie Dürren oder Starkregen vernichten immer häufiger die Ernten von Kleinbäuer*innen.
- Bewährte Formen von Ackerbau und Viehzucht werden durch das sich stark ändernde Klima immer schwieriger.
Viele unserer Partnerorganisationen haben deshalb in den letzten Jahren den Klimawandel in das Zentrum ihrer Arbeit gerückt. Saatgutbanken in Mosambik, Agroforst-Systeme in El Salvador oder agrarökologische Anbaumethoden in Vietnam - schon jetzt kämpfen unsere Partner*innen auf vielfältige Weise gegen den Klimawandel und seine Folgen. Wir von INKOTA unterstützen sie dabei.
Neue Newsseite "Klima gerecht"
Mit unserer Newsseite "Klima gerecht" möchten wir den Blick auf die Auswirkungen des Klimawandels im globalen Süden richten. Zugleich möchten wir mit Aktionen, Publikationen und Projekten im globalen Norden und globalen Süden zeigen: Nicht nur immer mehr Menschen setzen sich für Klimagerechtigkeit ein, klimagerechtes Leben und Wirtschaften ist schon jetzt möglich!
Klima-Ticker
Klima-Kennzeichnung von Lebensmitteln
Anbau, Transport, Verarbeitung – unser Ernährungssystem verursacht rund ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen. Welche Klimaauswirkungen einzelne Lebensmittel haben, erfahren Verbraucher*innen allerdings bislang nicht auf den ersten Blick. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag von INKOTA wünschen sich 75 Prozent der Befragten eine verpflichtende Kennzeichnung.
Startschuss für eine neue Agrarpolitik
Der Januar in Berlin steht traditionellerweise ganz im Zeichen der Ernährungs- und Agrarwende. Durch die Pandemie wird Vieles nicht so stattfinden können, wie wir es aus den vergangenen Jahren gewohnt sind. Nichtsdestotrotz sind viele Aktionen und Veranstaltungen für eine echte Ernährungs- und Agrarwende geplant – vor allem digital.
Auch wir von INKOTA werden präsent sein und deutlich machen: wir brauchen gesunde, gerechte und nachhaltige Ernährungssysteme für Alle – auch und vor allem im Globalen Süden.
Infoblatt: Umwelt und Bergbau
Mit dem neuen Infoblatt Ressourcengerechtigkeit 7: Umwelt und Bergbau beantwortet INKOTA folgende Fragen: Welche Auswirkungen hat Bergbau auf die Umwelt? Wie hängen Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen zusammen? Wie ist die Verantwortung von Unternehmen gegenüber der Umwelt rechtlich geregelt?
Der Abbau von metallischen Rohstoffen wie Eisenerz, Gold, Kupfer oder Lithium ist mit massiven Eingriffen in die Umwelt verbunden. Besonders gravierend sind die Folgen in Ländern des globalen Südens, in denen ein Großteil der nach Deutschland importierten Rohstoffe abgebaut wird.
Überschwemmungen in Indien
Nach heftigen Regenfällen im Süden Indiens sind ganze Dörfer überflutet. Foto: INKOTA-netzwerk
Der Fluss Palar ist eine Lebensader für die Leder- und Schuhindustrie in Indien. An seinem Mittellauf haben sich zahlreiche Gerbereien und Schuhfabriken angesiedelt. Durch Überschwemmungen nach extremen Regenfällen wird er nun zum Verhängnis für viele Arbeiter*innen. Expert*innen führen den Rekordniederschlag auf den Klimawandel zurück.
In Südindien ist in den letzten Wochen Regen in bisher nicht bekannten Mengen gefallen. Starke Niederschläge sind typisch für die Monsunzeit, das jetzige Wetter ist jedoch extrem. Expert*innen sehen darin eine Folge des Klimawandels.
UN-Klimakonferenz: Klimapolitik gerecht gestalten
Vertreter*innen fast aller Staaten der Welt treffen sich momentan zur 26. UN-Klimakonferenz (international auch COP26 genannt) in Glasgow. Sie wollen über wirkungsvolle Maßnahmen beraten, um die Klimakrise einzudämmen. INKOTA fordert mit einem breiten Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen von der Bundesregierung zu diesem Anlass ein Umschwenken in der Klimapolitik und eine stärkere Unterstützung des globalen Südens bei der Klimawandelanpassung.
Ernährungsgipfel gescheitert
Seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie ist die Anzahl der Hungernden weltweit drastisch angestiegen. Umweltkatastrophen und die Klimakrise spitzten sich weiter zu, bewaffnete Konflikte und Kriege häufen sich. Die UN hätte längst eine Trendwende anstoßen müssen. Doch der am 23. September 2021 ausgerichtete Welternährungsgipfel des UN-Generalsekretärs António Guterres (UN-Food Systems Summit, UNFSS) in New York hat dieses Ziel deutlich verfehlt.
Lesen Sie jetzt die Stellungnahme der Mitglieder des Arbeitskreises Landwirtschaft und Ernährung (AGLE) des Forums Umwelt und Entwicklung (FUE).
Broschüre: institutionelle Förderung für Agrarökologie
Eine Landwirtschaft ohne Pestizide, die ausreichend Lebensmittel produziert – laut Agrarindustrie ist das pure Ökoromantik und damit undenkbar. Dabei beweisen Bäuerinnen und Bauern auf der ganzen Welt erfolgreich, dass eine andere Landwirtschaft möglich ist. Doch noch erhalten Bäuerinnen und Bauern, die einen anderen Weg als das agroindustrielle Landwirtschaftsmodell verfolgen, wenig Unterstützung.
In einer umfangreichen Broschüre hat die niederländische Organisation Both Ends zusammengefasst, wie es anders gehen kann. In einem umfangreichen Katalog empfehlen sie Regierungen, entwicklungspolitischen Geberorganisationen, der Europäischen Union und UN-Staaten wie sie Agrarökologie besser und stärker fördern können – und damit eine Landwirtschaft unterstützen, die sich positiv auf Menschen und Umwelt auswirkt. INKOTA hat die Broschüre nun übersetzt und gemeinsam mit Both Ends in deutscher Sprache herausgegeben.
Gesund, gerecht, global - Dialogreihe „Ernährung und Demokratie“
Klimawandel, Artensterben, Hunger – diese globalen Katastrophen werden durch die Art und Weise wie wir uns ernähren mitverursacht. Dabei dominieren Lebensmittel- und Agrarkonzerne die Ernährungssysteme.
Viel zu häufig bestimmen eben diese Konzerne, was auf unseren Tellern landet. Wir haben das satt und laden Sie ein, mit uns die Zukunft unserer Ernährung zu gestalten. Melde Sie sich jetzt für das Dialogforum "Gerecht, gesund, global" an!
Online-Seminar: Dünge(r)-Mittel für die Klimakrise?
Weltweit boomt das Geschäft mit synthetischen Düngemitteln. Für das Klima ist das extrem schädlich: Allein bei der Herstellung einer Tonne werden fast 3 Tonnen CO2 ausgestoßen. Trotzdem wollen Regierungen, Stiftungen und Entwicklungsorganisationen den Einsatz von synthetischen Düngemitteln sogar noch erhöhen.
In unserem Online-Seminar wollen wir den Zusammenhang zwischen synthetischen Düngemitteln, Klimawandel und Bodenfruchtbarkeit aus verschiedenen Perspektiven erläutern. Mit dabei sind Expert*innen aus Deutschland und Mosambik. Sie sind herzlich eingeladen mitzudiskutieren.
Digitale Ringvorlesung: Rohstoffwende statt Rohstoffwahnsinn
Deutschland verbraucht enorme Mengen an metallischen Rohstoffen. Zukunftsprojekte wie der Ausbau der E-Mobilität, der erneuerbaren Energien oder die Digitalisierung verstärken diesen Rohstoffhunger noch weiter. Doch der hat schon jetzt negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt vor allem im globalen Süden. Und heizt auch den Klimawandel weiter an. Melde Sie sich jetzt zur Online-Ringvorlesung an und erfahren Sie, wie dieses Dilemma gelöst werden kann.
Podcast: Klimawandel: System Change not Genome Change!
INKOTA-Projektmitarbeiterin Wiebke Beushausen war zu Gast beim Podcast "HINGEHÖRT & NACHGEFRAGT - Informationen und Kritik zu Fortpflanzungs- und Gentechnologie". Sie sprach über Agrarökologie, die Notwendigkeit eines Umdenkens in der Landwirtschaft und die Rolle, die Gentechnik dabei spielen kann:
"Veränderungen in Witterung und Klima wurden in den letzten Jahren immer schneller und unberechenbarer. Anpassungssysteme zu finden, die die Risiken durch den Klimawandel minimieren, sind daher existenziell. Abseits der Gentechnik stehen uns viele Möglichkeiten zur Verfügung."
„Die Klimakrise macht keine Pause“
Foto: MikeDotta / shutterstock.com
Fridays for Future hat viele junge Menschen politisiert und dazu gebracht, über die Folgen ihres eigenen Konsums nachzudenken. In der Klimapolitik hat sich indes bisher nur wenig geändert. Im Südlink-Interview erklärt Quang Paasch, Sprecher von Fridays for Future, warum kritischer Konsum auf der individuellen Ebene nicht ausreicht, um strukturelle Veränderungen zu erreichen, und dass nach der Coronapandemie weiter mit der Klimabewegung zu rechnen ist.
INKOTA-Infoblatt Welternährung 7: Klimawandel
Laut Weltklimarat der Vereinten Nationen verursacht die gesamte Lebensmittelerzeugung vom Acker bis auf den Teller weltweit bis zu 37 Prozent der Treibhausgasemissionen – fast so viel wie der gesamte Strom- und Heizungssektor. Zudem warnen Wissenschaftler*innen, dass das Ziel des Pariser Klimaabkommens, die globale Erwärmung auf maximal 1,5°C zu begrenzen, nicht erreicht werden kann, wenn die Produktion von Lebensmitteln sich nicht grundlegend ändert.
Das INKOTA-Infoblatt „Klimakrise“ beantwortet diese und viele weitere Fragen. Es beleuchtet einerseits den Einfluss der industriellen Landwirtschaft auf die Klimakrise und erklärt den Begriff „Klimaungerechtigkeit“. Andererseits wird beschrieben, wie die Landwirtschaft dazu beitragen kann, die biologische Vielfalt zu erhalten, Ökosysteme widerstandsfähiger zu machen und sogar große Mengen Kohlenstoff zu binden.
Mosambik: Die doppelte Katastrophe
Schwere Überschwemmungen in Mosambik nach dem Zyklon Eloise. Foto: Mercy Air
Ein Zyklon richtet große Schäden in Mosambik an, während Corona mit voller Wucht zuschlägt. Es ist knapp zwei Jahre her, dass der Zyklon Idai in Mosambik immense Schäden verursacht hat. Insbesondere das Zentrum des Landes wurde von Idai schwer verwüstet. Nun durchleben viele Mosambikaner*innen ein schmerzhaftes Déjà-vu: Ende Januar fegte der tropische Wirbelsturm Eloise über das Land hinweg. Wieder sind die Schäden in der Hafenstadt Beira in der Provinz Sofala sowie in einigen Regionen der Nachbarprovinz Manica massiv. Über 175.000 Menschen sind direkt von den Auswirkungen des Sturms und der Überflutungen betroffen. Häuser, Schulen und Krankenstationen wurden beschädigt oder zerstört. Mehr als 140.000 Hektar Agrarland - eine Fläche halb so groß wie das Saarland - wurden überflutet.
Zentralamerika: mit Agrarökologie dem Klimawandel trotzen
Auch die Projektgemeinden der Partnerorganisationen INKOTAs in Guatemala und Nicaragua sind von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Immer wieder werden sie von Extremwetterereignissen wie tropischen Wirbelstürmen, Dürren, Starkregen oder Überschwemmungen heimgesucht. Dadurch werden große Teile der Ernten von Kleinbauernfamilien zerstört und bestehende Probleme wie Hunger und Armut verschärft. Antworten auf den Klimawandel und die damit einhergehenden Herausforderungen zu finden, ist deshalb in den vergangenen Jahren immer mehr ins Zentrum der Projektarbeit INKOTAs und unserer Partnerorganisationen gerückt.
Zentralamerika: Erst Corona, dann der Hurrikan
Hurrikan Eta trifft in Zentralamerika auf durch die Pandemie gebeutelte Länder und hinterlässt ein Bild der Zerstörung.
Am 3. November stieß der Hurrikan Eta auf die nicaraguanische Karibikküste. Mit Windgeschwindigkeiten von 240 Kilometer pro Stunde wurde Eta zwischenzeitig als Hurrikan der zweitstärksten Kategorie eingestuft. Während seines weiteren Verlaufs Richtung Nordwesten, schwächte er sich über Honduras und Guatemala zwar zum tropischen Wirbelsturm ab, hinterließ aber auch hier ein katastrophales Ausmaß an Zerstörung. Vielerorts kam es zu verheerenden Überschwemmungen und Erdrutschen. Infolgedessen kamen allein in Guatemala über 150 Menschen ums Leben. Zigtausende haben alles verloren. In den überfüllten Notunterkünften ist die Einhaltung von Infektionsschutzregeln kaum zu gewährleisten, sodass nicht zuletzt mit einem erneuten rasanten Anstieg von Covid19-Infektionen zu rechnen ist.
Klimagerechte Jugend
Alle kennen Greta Thunberg und die Demos und Streiks von Fridays for Future in Europa und Nordamerika. Doch obwohl im Norden meist wenig wahrgenommen: Auch im globalen Süden protestieren junge Menschen gegen den Klimawandel und für eine nachhaltige Politik. Wir haben für unserer Südlink-Magazin Klimaaktivist*innen aus verschiedenen Weltregionen gefragt, was sie bewegt und wie Klimagerechtigkeit erreicht werden kann:
- María Sostenible, Klimaaktivistin aus dem kolumbianischen Barranquilla
- Carlon Zackhras, Klimaaktivist von den Marshall-Inseln
- Disha A. Ravi aus Bengaluru engagiert sich bei Fridays for Future India
- Oladosu Adenike, Ökofeministin aus Nigeria
Südlink 191: Vor der Klimakatastrophe
Millionen vor allem junge Menschen sind im Rahmen der "Fridays for Future" auf die Straße gegangen und haben eine radikale Umkehr gefordert. Sie sind nicht mehr bereit, die Beschwichtigungen und Ausreden von Politiker*innen und Unternehmen noch länger zu akzeptieren.
Sie fordern einen klimafreundlicheren individuellen Lebensstil, vor allem aber eine Abkehr von fossilen Energieträgern und strukturelle Reformen in Wirtschaft und Politik. Klimaaktivist*innen im globalen Süden fordern eine klimagerechte Politik, denn es sind vor allem die Länder des globalen Nordens, die für den Klimawandel verantwortlich sind. Sie müssen endlich ihrer Verantwortung gerecht werden. Viel Zeit bleibt nicht mehr!
In der Ausgabe 191 unseres Südlink-Magazins berichten wir über Folgen des Klimawandels für den globalen Süden und die globalen Kämpfe für mehr Klimagerechtigkeit.