Rassistische Ungerechtigkeit im Kakaosektor
Nichtregierungsorganisationen erkennen in einem offenen Brief Fortbestehen kolonialer und rassistischer Ungerechtigkeit im Kakaosektor an und fordern entschiedenen Kampf gegen Rassismus von allen Akteur*innen.
Anlässlich des Gedenktags an das formale Ende der Sklaverei in den USA solidarisierte sich INKOTA zusammen mit anderen Nichtregierungsorganisationen in einem offenen Brief mit all denen, die sich weltweit gegen rassistische Ungerechtigkeit einsetzen. Zum Internationalen Tag der Erinnerung an den Sklavenhandel und seine Abschaffung (23. August) veröffentlich INKOTA den Brief auch in der deutschen Fassung.
In dem Brief fordern INKOTA und andere Nichtregierungsorganisationen aus Afrika, Amerika und Europa, die koloniale Vergangenheit und das Fortbestehen rassistischer Ungerechtigkeiten im Kakaosektor anzuerkennen und entschieden zu bekämpfen. Es ist höchste Zeit für einen nachhaltigeren, inklusiven und gerechten Kakaosektor!
Die Konsumentenländer – auch Deutschland – sowie die internationalen Schokoladenfirmen profitieren nach wie vor von Jahrhunderten der Sklaverei und des Kolonialismus. Diese Länder müssen für frühere sowie fortbestehende Schäden aufkommen. Die Kakao- und Schokoladenindustrie muss endlich existenzsichernde Preise für Kakao weltweit bezahlen. Das Machtungleichgewicht in der Kakaolieferkette muss durch Investitionen und Steigerung der Kakaoverarbeitung und Produktionskapazitäten in den Erzeugerländern verändert werden.
Rassismus in den eigenen Reihen erkennen und bekämpfen
Aber auch rassistische Strukturen und Arbeitsweisen innerhalb der Nichtregierungsorganisationen im globalen Norden sowie in der Zusammenarbeit mit dem globalen Süden werden anerkannt. Die unterzeichnenden Organisationen verpflichten sich daher zu einer Reihe konkreter Maßnahmen, um den strukturellen Rassismus in den eigenen Reihen besser zu erkennen und abzubauen.